Historie

Vier Brüder aus Westerheim in der schwäbischen Alb schlossen sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit drei Fürther Freunden zusammen, um hier in der Kleeblattstadt gemeinsam Bauvorhaben umzusetzen. Einer von ihnen, August Mayer, errichtete die Gaststätte in der damaligen Birkenstraße und benannte sie nach dieser Gruppe von Freunden mit einer Anspielung auf das gleichnamige schwäbische Märchen, das von der siebenköpfigen, einfältigen Gruppe der »sieben Schwaben« handelt, die unter anderem gegen ein Monster zu Felde ziehen, welches in Wahrheit ein Hase ist. Einer der Fürther Freunde war Kunstmaler, und gestaltete die aufwendig ausgemalte Gastraumdecke.

Gruppenbild der Sieben Schwaben mit Familie. Vorne links, sitzend, der erste Schwaben-Wirt August Mayer

Geführt wurde die Gaststätte ab der Eröffnung 1888 genau dreißig Jahre lang von August Mayer und seiner Ehefrau Babette. Bereits 1911 kehrten die Sieben Schwaben der Fürther Brauerei Joh. Humbser den Rücken und bezogen als erste Gaststätte Fürths ihr Bier von der Stadtbrauerei Spalt. Ein großer Freund des, seinerzeit stadtweit nur hier erhältlichen, Spalter Biers war der in Fürth aufgewachsene und später in Heidelberg berühmt gewordene Philosophie-Professor Hermann Glockner: In seiner Autobiographie setzte er den Sieben Schwaben ein Denkmal in der Literatur.

Erst 1944 wurden die Mayers bei der Stadtführung angeschwärzt und mussten den Spruch »Ob Heid, Jud oder Christ – Herein was durstig ist« in der Deckenbemalung des Gastraumes mit weißer Farbe überstreichen, da er in seiner toleranten Aussage nicht zur Propaganda des Dritten Reichs passte. Zuvor war er noch einige Jahre – sogar nach der Reichspogromnacht und dem Beginn der Arisierungen! – frei sichtbar über den Köpfen der Gäste verblieben. Bis zum Zweiten Weltkrieg war auch das Treppenhaus im Stil der Gastraumdecke ausgemalt. Diese Verzierung fiel einer Brandbombe zum Opfer.

Im heutigen zweiten Nebenraum der Gaststätte wurde 1924 die Firma Gebr. Mayer gegründet. Das heutige Großhandelshaus für den Vertrieb von Baumaschinen und – geräten hatte hier anfangs sein Büro.

Die Eingangstüre der ursprünglichen Eck-Wirtschaft wurde im Jahr 1950 von der Ecke Goethe-/Birkenstraße an den aktuellen Ort in die Birkenstraße verlegt, die heute Otto-Seeling-Promenade heißt. Im selben Jahr entstand der heutige Tresen nach dem Eingang rechts: »Mit dieser Baumaßnahme wurde eine bestehende Auflage aufgrund der oberpolizeilichen Vorschriften vom 19.2.1938 erfüllt, wonach die Ausschankstelle für die Gäste sichtbar sein muß.«

Im vorderen Gastraum befindet sich heute eine historische, kunstvoll gestaltete Gitter-Bekrönung, die bis zum Abriss 1982 die Fassade des Hauptgebäudes der Brauerei Geismann in der Bäumenstraße zierte.

Mehr Informationen gibt es im Online-Stadtlexikon FürthWiki